Nationaltheater Mannheim
Rose und Regen, Schwert und Wunde“

Beat Fäh nach „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare

Ich darf mir jeden Scherz gestatten.
Ich bin der Gnom, der Geist, der Schatten.
Ich helfe denen, die mich näher kennen
Und ’lieber Puck‘ und ’guter Waldgeist‘ nennen.
Doch lieber leist ich mir nen groben Spaß
Und lock nen fetten Hengst von seinem Fraß.

Die Orte wechseln, die Liebe bleibt. Mit Rose und Regen, Schwert und Wunde, einem Sommernachtstraum nach William Shakespeare, zeigt das Nationaltheater Mannheim im Sommer 2005 eine der schönsten dramatischen Liebesgeschichten – und das in ganz besonderem Ambiente: Wie einst die Wanderbühnen werden die Schauspieler und Musiker mit einem Thespis-Karren voller Requisiten und Kostüme über Land ziehen, und an einem hoffentlich lauen Sommerabend den Innenhof des Herrenhofes in ihre Bühne verwandeln.

Ein Urteilsspruch von König Theseus besagt, dass Hermia, die doch Lysander liebt, den Demetrius heiraten soll, weil ihr Vater ihn ausgewählt hat. Vor diesem Urteilsspruch fliehen Hermia und Lysander des Nachts in den Athener Wald, verfolgt vom verschmähten Demetrius, dem die schöne und verliebte Helena das Geheimnis dieser Flucht anvertraut hat. Helena ihrerseits erhofft sich liebevolle Dankbarkeit für den Verrat und folgt Demetrius in den Wald. Der wird, weil der Kobold Puck es so will, für die Liebenden zum Sinnbild ihrer Verwirrung.

Die Bearbeitung des Sommernachtstraumes entstand 1989 an der Schauburg in München unter der Regie von Beat Fäh. Sie konzentriert sich ganz auf das Geschehen im Wald zu Athen und die vier Liebenden, die dort an ihrer Liebe zu verzweifeln drohen. Den Rest erledigt Puck, der zum allwissenden Erzähler und Spielmacher aufsteigt und die übrigen Rollen allesamt selber spielt – sofern er sie überhaupt für nötig befindet. Die Rahmenhandlung am Palast von König Theseus beispielsweise hält er ohnehin für „Blabla“ und hat sie deshalb drastisch gekürzt: In knappen Worten beschränkt er sich auf das Urteil des Königs, damit die Geschichte ihren Anfang nehmen kann.

Die Inszenierung auf dem Thespis-Karren ist nach Vorher/Nachher in Mannheim die zweite Regie-Arbeit von Harald Fuhrmann, der auch heute noch hin und wieder selbst als Gaukler auftritt.

 

Harald Fuhrmann- Inszenierung
Timo Dentler – Ausstattung
Piers Ford – Live-Musik

25. Juni 2004

Einlass: 19.00 Uhr
Beginn: 20.00 Uhr

Open Air / Herrenhof