Gäbe es Spitz und Stumpf nicht schon, man müsste sie unbedingt erfinden. Oh. Moment. Entschuldigung. Spitz und Stumpf sind erfunden. Deswegen gibt es sie. Und das ist ein Glück.
Das schräge Duo stammt aus den Federn von Bernhard Weller und Götz Valter, die mit ihren Bühnenfiguren eins gemein haben: Das Leben muss immer ein bisschen außer der Norm sein, dann ist’s gut.
Götz Valter, der eigentlich nur Hobby-Schauspieler sein wollte, hat die Arbeit auf der Bühne längst zu seinem Hauptberuf gemacht. Neben Spitz und Stumpf spielt er auch Kinder- und Jugendstücke.
Bernhard Weller schreibt die Texte für Spitz und Stumpf selbst. Er beobachtet seine Umwelt genau, er sieht hin und hört zu – und schon ist die Idee für einen neuen Sketch da.
Pfälzer Kabarett …?
Pfälzer … ah. Pfälzisch also. Aus der Pfalz. Die babble halt pälzisch, gell. Ja. Tun sie. Aber durchaus so, dass auch neu Hinzugezogene* und Besucher es ohne weiteres verstehen können.
* Als „Hinzugezogene“ gelten in der Pfalz auch Menschen, die schon seit 30 Jahren hier leben, aber eben von außerhalb kommen. Auch ihre Enkel werden noch „Hinzugezogene“ sein.
Kabarett … Oh Gott. Politik. Nee. Also davon versteh ich nix. Keine Panik! Politik taucht bei Spitz und Stumpf nur am Rande auf. Und sehr zahm. Bei den beiden geht es um den ganz normalen Alltag mit seinen Tücken, Fallen und Fettnäpfchen, mit Nervenkrieg und kleinen Katastrophen. Aber auch um Wein, um Liebe, und um großartige Ideen (die überwiegend von Herrn Spitz stammen und sich deswegen oft in die vorgenannten Katastrophen wandeln).
Einen Friedel Spitz gibt es in jedem Dorf, an jedem Stammtisch, in jedem Verein und in jeder Firma. Er gehört zu den sogenannten „nützlichen Nervtüllen“.
Das heißt: er geht seiner Umwelt gewaltig auf den Keks, aber man braucht Typen wie ihn auch. Denn die Spitze dieser Welt bringen Dinge in Bewegung (nicht immer in die richtige Richtung), sie wecken verschlafene Prozesse auf (leider auch schlafende Hunde) und geben mit manchmal sehr schrägen Ideen neues Leben in den Alltag (dass sie dabei auch das eine oder andere kleine Monster gebären, muss man in Kauf nehmen).
So ein Spitz kann für einen ruheliebenden, naturverbundenen Freund eine Nemesis sein. Und so weiß Eugen Stumpf oft nicht, ob er Friedel Spitz lieben oder ersäufen soll.
Eugen besitzt ein kleines Weingut und ist am glücklichsten, wenn er im Keller mit seinen Weinfässern Zwiesprache halten kann. Das Maß an Aufregung, das ihm völlig genügt, geben ihm seine Auftritte bei „Südpfalz TV und Radio Büchelberg“. Dort referiert er in seiner eigenen Biologie-Reihe über „Stumpfs Tierleben“.
Da er aber mit Friedel Spitz befreundet ist, lässt es sich nicht vermeiden, dass er viel zu oft in das strudelnde Fahrwasser der Spitz’schen Naturkatastrophen gezogen wird. Die Zuschauer schwimmen freudig mit.