„Campingpong“ schildert den unerbittlichen Kampf zweier Naturfreunde gegen Kälte, Dunkelheit und Schlafstörungen. Allerlei Viehzeug gerät ihnen dabei in die Quere, von der Fliege bis zur ausgewachsenen Schafherde. Fauna und Flora entstehen pantomimisch vor den Augen der Zuschauer, untermalt von den Comic-Strip-artigen Lautmalereien der beiden Erzkomödianten.
Requisiten sind so gut wie überflüssig für den Assoziations-Slalom, auf den die Founambules ihr atemloses Publikum locken. Wo Alltagsgegenstände auftauchen, werden sie auf kurioseste Weise zweckentfremdet, z.B. ein Blasebalg, der in einer mitreißenden A-cappella-Nummer zum Kopfhörer, Mikrophon und diversen Musikinstrumenten mutiert. Immer wieder dient das Alltägliche den beiden Bewegungsvirtuosen als Medium ihrer Phantasie. Oder als Stolperstein, wie das Streichholz, das sich partout nicht entzünden will.
Auch zwei schwarze Stellwände, die einzige Bühnendekoration der beiden, haben es in sich: Sie sorgen für die groteske Illusion zahlreicher Rolltreppen und Fahrstühle, in deren Dschungel die beiden Witzfiguren (schließlich sogar im wahrsten Sinne) kopflos herumirren.
Doch was oben fehlt, ist dann wieder unten zu viel: drei Beine, und jedes will woanders hin.
So entstehen mit zwei, drei Blicken, Gesten, Bewegungen ganze Komik-Welten, um sich im nächsten Moment wieder in nichts aufzulösen.
Ein bisschen Licht, sparsame Toneinblendungen, aber ansonsten nichts als pure Spielfreude: Die Magie des wortlosen Theaters von Collard & Doisne lebt ganz von den beiden Protagonisten und ihrem unmittelbaren Draht zum Publikum.
Les Founambules haben eben nur einen Fehler: Ihr irrwitziges Treiben ist kaum in Worte zu fassen. Man muss sie gesehen haben: Bei einem ihrer zahlreichen Gastspiele hierzulande oder im deutschen Fernsehen, wo sie mittlerweile bei allen großen Sendern von ZDF über ARD bis RTL, SAT.1 und ProSieben zu Gast waren.
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