Fritz & Herrmann
„Kopf hinhalten!“

Fritz und Hermann sind bereit für die Zukunft. Das Land muß nur mitwollen! Die Welt brennt. An allen Ecken und Enden. Innen wie außen. Und Fritz & Hermann brennen darauf, die Schuldigen festzunageln!

Wer hat gezündelt? Wer kann löschen? Jetzt sind Täter gesucht : Wohltäter und Guttäter und vor allem die Un- und Missetäter, denen man endlich das Handwerk legen muss!

Doch wer ist schuld? An Krieg, Aktiensturz und Rentendesaster? Wer macht die Kassen krank? Die Politiker? Oder womöglich wir selbst? Schließlich haben wir sie ja alle gewählt. Sollen wir etwa deshalb den Kopf hinhalten?

Kopf hinhalten – Für wen eigentlich?

Tief erschrocken schauen Fritz & Hermann morgens in den Spiegel: Wer zum Teufel starrt uns da an? Täter oder Opfer? Von wem von mir muss ich mich nun distanzieren? Ich von mir oder mir von Mich?Der Täter vom Opfer, oder das Opfer vom Täter?

Jetzt bloß nicht mich mit mir durcheinanderschmeißen! Und überhaupt, was hab ich mit dem anderen zu tun?

Verstört erwacht das alte Europa in uns, schaut in den Spiegel und reibt sich die Augen, denn es sieht sich in einer Reihe mit Lybien und Kuba!? Wer sind wir denn nun? Altrevolutionäre, Terroristen, oder einfach nur Feiglinge, dass wir den amerikanischen Bushkriegern nicht aus ihrem wüsten Desaster heraushelfen wollen?!

Aber das lassen sich Fritz und Hermann nicht vorwerfen: sie haben ihre eigenen Lunten gelegt und machen mobil! Denn Pazifisten sind sie nie gewesen. Jede ihnen zur Verfügung stehende Munition haben sie immer schon gern verschossen, auch ihr letztes Pulver. Auf alles. Und wenn sich kein Gegner in den Weg stellte, dann eben auf sich selbst. Ja, das sogar mit Vorliebe. Sie wissen also, was es heißt Opfer zu sein. Täter und Opfer zugleich. Stoff aus dem die Helden sind.

Wahre Helden, die den Kopf hinhalten. Aber nicht verlieren! Und das kann doch nicht so schwer sein! Man muss ihn nur schnell genug wegziehen!

Die 6. Produktion der Rheinischen Ausgabe von Marx-Brothers und Dick & Doof Versponnen, bekloppt und böse wie eh und je, die sich wieder einmal in allen Breschen des Alltags und der Weltpolitik aufreiben.

Die Mainzer Allgemeine schrieb nach ihrem letzten Auftritt im Mainzer Unterhaus:

„Geschmacklos, gemein und fies. Ohne Respekt, abstoßend und unsensibel. Mit einem Wort: herrlich. Für Freunde des schwarzen Humors genau das Richtige… Da bleibt einem schon mal die Spucke weg. Aber eben nur kurz, denn Mimik und Gestik, mit denen Pause und Alich ihre Frotzeleien unterstreichen, nehmen ihnen die Schärfe, nicht aber die Würze. Nichts ist ihnen heilig, egal ob im gesprochenen oder gesungenen Wort. – Kabarett in Reinkultur.“

12. März 2005

Einlass: 19.00 Uhr
Beginn: 20.00 Uhr

Festsaal im Kelterhaus